Date :: 9. Juil 2005
Time :: 05:00 Uhr
Location :: Bad Goisern (AUT)
Distance :: 200km / 7300 HM
Mission :: Einmal Hölle und zurück
Die unmittelbaren Vorbereitungen für das Jahresevent laufen seit einigen Tagen auf Hochtouren. Gel wird gekauft, Reis zubereitet, ja sogar die Anreise nach Bad Goisern erfolgt einige Tage vor dem großen Ereignis, um völlig relaxed am 9. Juni 5 Uhr morgens die Aufgabe „Einmal Hölle und zurück“ optimal zu bewältigen.
:: 03:30 Uhr ::
Der Wecker läutet – die am Vorabend penibelst vorbereiteten Utensilien liegen griffbereit und so geht’s nach einem kleinen Frühstück ab Richtung Zielgelände. Es ist noch dunkel, die Berge sind aber schon schemenhaft um Goisern zu erkennen.
Die Temperatur ist für Anfang Sommer noch relativ frisch, aber lt. Wetterbericht sollte es noch optimales Bikewetter geben.
Die Stimmung im Startgelände ist trotz der unchristlichen Zeit bereits super und man trifft doch einige bekannte Bikekollegen, die ebenfalls die Extremdistanz bewältigen wollen.
:: 05:00 Uhr ::
Der Startschuss fällt auf die Sekunde genau und das rund 200 Helme umfassende Starterfeld verschwindet in die Nacht hinein. Was geht jetzt wohl in einigen Köpfen vor?
Die Stimmung ist völlig anders als bei meinen bisherigen Marathons. Es entfallen die verbitterten Positionskämpfe, der Druck um den Verlust jeder Sekunde entfällt – denn „Durchkommen“ ist das einzige Motto. Es herrscht eine gewisse Einigkeit unter den Bikern.
Neugierig auf das, was mich heute noch erwarten wird, spüre ich so etwas wie Frohsinn. Ich bin bereit für ein großes Abenteuer.
:: Stunden später ::
Beim längeren Anstieg von Bad Ausee zu den Sandling Liften kommen dann die ersten Probleme – mein Magen rebelliert bei der Nahrungsaufnahme. Leider verschärfte sich das Problem zusehends und bei er Bewältigung der rund 1000 Höhenmeter von Bad Ischl Richtung Hütteneckalm macht sich die verminderte Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme in Form leerer Beine bereits bemerkbar.
Nach 7 Stunden Kampf muss ich das Rennen leider beenden.